zur Home-page der Oekonomischen Enzyclopaedie

Ziel des Projektes ist, die Oeconomische Encyclopäde von J. G. Krünitz in Form einer XML/SGML-konformen und recherchierbaren elektronischen Volltextversion zugänglich zu machen.

Dieses Vorhaben wird in drei Schritten realisiert:

Digitalisierung der Enzyklopädie
Bearbeitung der digitalisierten Enzyklopädie
Entwicklung der elektronischen Publikationsform


Digitalisierung der Enzyklopädie

Alle Teile der Krünitzschen Enzyklopädie - dies beinhaltet neben dem Text auch die zahlreichen Kupfertafeln und beigegebenen Tabellen (neben den im Werk enthaltenen tabellarischen Aufstellungen etliche großformatige, ausklappbare Tabellen) - sind zunächst zu digitalisieren.

Die Erstellung eines digitalisierten Textes geschieht in zwei Stufen, bestehend aus dem eigentlichen Abtippen des Materials und der anschließender Kontrolle des so erzeugten Textes.
Musterseite aus Dr. Taos Anweisungen Nachdem eine Beschreibung des Textes und seiner Charakteristika angefertigt worden war, wurde durch Dr. J. Tao wurden für die Erfassung in China bei TQY DoubleKey in Nanjing ausführliche (u.a. mit Musterseiten wie der hier abgegbildeten) Eingabeanweisungen für die chinesischen Datentypisten erarbeitet. Die Erfassung erfolgt im Double keying-Verfahren, dabei wird der Text in zwei Versionen von Typisten unabhängig von einander eingegeben und vor Ort einer ersten Korrektur unterzogen.
Die nun folgende Textkkorrektur wurde an das „Kompetenzzentrum f. elektronische Erschließungs- und Publikationsverfahren in den Geisteswissenschaften” "outgesourced": Die beiden resultierenden Datenbestände werden in Trier unter Verwendung von TUSTEP-Routinen (TUSTEP = Tübinger System von Textverarbeitungsprogrammen) halbautomatisch miteinander verglichen und korrigiert. Diese Arbeitsweise ist nicht nur allen bestehenden Verfahren der Volltexterfassung über einen Scanner an Genauigkeit überlegen, es erlaubt auch die Digitalisierung der in der Krünitz'schen Enzyklopädie verwendeten Frakturschriften, für die OCR-Programme bislang keine zufriedenstellenden Ergebnisse liefern.
 

Bearbeitung der digitalisierten Enzyklopädie

Nachdem mit der Erfassung der Oeconomischen Encyclopädie die Voraussetzung geschaffen wurde, kann der Text nunmehr in viellerlei Hinsicht bearbeitet werden, um das in der vorliegenden Form mit 242 Bänden nur schlecht zu benutzende Werk in seiner gesamten Breite für die Forschung zugänglich zu machen: Die äußere Gestaltung der Enzyklopädie kann naturgemäß nicht den heutigen Anforderungen an derartige Werke entsprechen, da sie mit am Anfang der Entwicklung von Maßstäben für eine derartige Informationspräsentation in Buchform steht.

Dieses fehlende Hierarchie- und Markierungssystem in das Werk einzufügen ist eine der Hauptaufgaben innerhalb des Projektes. Dabei wird von den spärlichen Markierungen auszugehen sein, die die Wortartikel enthalten: Lemmata weisen grundsätzlich den Gebrauch einer anderen Schrifttype auf - im Gegensatz zur Grundschrift (Walbaum-Fraktur) die „Alte Schwabacher” oder die Antiqua (recte / kursiv je nach Sprache). Weiter sind graphische gekennzeichnet: Zitate mit Anführungszeichen (Anfang / Ende des Zitats sowie an jedem Zeilenanfang) - längere Zitate auch durch den Gebrauch einer verringerten Schriftgröße, Eigennamen durch die Wahl einer größeren Type innerhalb der Walbaum-Fraktur resp. den Wechsel auf „Alte Schwabacher”, Literaturangaben durch die niedrigste im Werk gebrauchte Schriftgröße. Das einzige weitere strukturelle Merkmal eines Artikels besteht in der Aufteilung in Absätze.

Der Artikel „Acker=Messer” Bd. 1, 348-358, (hier abgelegt als Ackermesser.pdf mit 1,3MB) zeigt die Problematik:
Zitate sind klar hervorgehoben (348-350), ebenso die Eigennamen der hier aufgezählten Entwickler del Borro und Orth sowie - schon weniger eindeutig - der „Kommentatoren” Ruggiero und Ricci (neben einem anonymen „Garten-Liebhaber”, der - durchaus konsequent - nicht markiert ist). Der Artikel enthält eine typographisch vollständig abgesetzte Literaturangabe (S. 352) neben einer „versteckten” aus der Leipziger Samml.(354), die nur anhand der hier gebrauchten Fraktur-Type auffällt. Gekennzeichnet sind die Verweise auf die beigegebene Kupfertafel resp. deren Detailansichten durch den Gebrauch der Schwabacher Fraktur, vgl. Fig. 8 (348) / Fig. 9 (352), und der Antiqua für die Detailkennzeichnung (Groß- und Kleinbuchstaben).
Alle weiteren typographischen Merkmale - die Kombinationen 'Zahl + runde Klammer', 'Zahl + Punkt', 'griech. Buchstabe + runde Klammer' - dienen lediglich der Aufzählung innerhalb des Gedankenganges, nicht der Untergliederung des Artikels im heutigen Sinne.

Inhaltlich sind die einzelnen Absätze des Artikels zu differenzieren in:

Definition (hier: Beschreibung des ersten Gerätes) 348;
Beurteilung in der Literatur (Zitat(e) Ruggiero u. Ricci) 348 - 350;
Kommentierung der Beurteilung (Überleitung) 350;
Beurteilung durch Krünitz (Kritik und Verbesserungsvorschläge) 350 - 351;
Literaturangabe (Veröffentlichung von del Borro und deutsche Übersetzung) 351 - 352;
Definition (vergleichende Beschreibung des zweiten Gerätes) 352 - 354;
Beurteilung in der Literatur mit Kommentierung und Verbesserungsvorschlag 354;
Praktische Anwendung 355 - Ende.